Biographien

Die Forscher bei IPSO-FACTO:

Marije Baalman

Marije Baalman, geboren 1978 in Pingjum, Friesland, Niederlande, war von klein auf davon fasziniert, Wirklichkeiten (wieder) zu erschaffen. In ihrer Jugend waren das vor allem Geschichten, aber zur Überraschung ihrer Angehörigen wählte sie als Studium die Technische Physik an der Technischen Universität Delft. Neben ihrem Studium betrieb sie Rollenspiel, eine Form von Improvisationstheater. Nach einem einjährigen Kurs in Sonologie am Königlichen Konservatorium in Den Haag zog sie nach Berlin, um klangliche Wirklichkeiten mittels Wellendfeldsynthese zu erschaffen. Derzeit macht sie ihre Doktorarbeit über dieses Thema.
Inzwischen hatte sie schon begonnen, rechnerische und klangliche Modelle von Wesen zu kreieren (vgl. z.B. "Scratch", 2004), und so erstaunt es wohl kaum, dass sie, nachdem sie Alberto de Campo während seiner Gastprofessur an der TU Berlin kennengelernt hatte, und seine wahre Motivation für den Lebensweg als Komponist erfahren hatte - seine Erzählungen von den Pflanzen - die bisher meist für Kinderphantasien gehalten wurden - sich sofort dafür interessierte, Modelle von diesen mysteriösen Pflanzen zu bauen.
Während Alberto auf seiner China-Expedition war, machte sich Marije auf Spurensuche nach diesen Pflanzen in der unbekannteren botanischen Fachliteratur, und stieß - rein zufällig - auf den Namen einer entfernten Verwandten, der inzwischen weithin bekannten Prof. Dr. Hortensia Audactor. Durch den Zugang zu (damals noch unpublizierten) wissenschaftlichen Beschreibungen von Periperceptoida Dendriformis und ihrer Varianten konnte sogleich beginnen, Modelle dieser rätselhaften Pflanzen zu erschaffen, und nach Alberto's Rückkehr gründeten sie das Institut für Prädiktive Sonobotanik.

Alberto de Campo

Alberto de Campo wurde 1964 in Graz, Österreich geboren; schon als kleiner Junge machte er erste sonobotanische Erfahrungen in den Bergen nahe seiner Heimat. In Gegenden wo höchst selten jemals Menschen hinkommen entdeckte er Pflanzen, die er in der EnzyklopŠdie zu Hause nicht wiederfand. Er war ganz fasziniert von den teils melodischen, teils geräuschhaften Klängen dieser bunten Pflanzen. Während sie sich optisch kaum nennenswert zu verändern schienen, bemerkte er bei wiederholten Besuchen, dass ihre Klänge sich von Mal zu Mal stetig weiterentwickelten.
Manche Biographen behaupten, dass diese frühen Eindrücke dazu geführt haben, dass de Campo den Weg des Komponisten und Klangkünstlers einschlug. In der Tat beschloss er klassische Komposition, Jazz und Elektronische Musik zu studieren, und entdeckte schnell, dass viele Melodien von Volksliedern den Klängen sehr ähnlich waren, die er als Kind von den Pflanzen gehört hatte.
In den folgenden Jahren war De Campo mit Studium, Forschung und Lehre an verschiedenen Institutionen befasst, wie u.a. am CREATE/UC Santa Barbara, an der Kunsthochschule für Medien Köln, der Musikuniversität Graz, am Institut für Sonoaviatik (das er mitbegründet hat, und dessen Österreichische Sektion er leitet), und hat Kunst- und Musikprojekte mit Andres Bosshard, earweego, Julian Rohrhuber, Bill Fontana, und anderen realisiert.
Erst kürzlich bei einem Aufenthalt in China - kurz nach seiner Gastprofessur an der TU Berlin - fand er Bestätigung für seine Auffassung der Sonobotanik. Diese Wiederentdeckung und das glückliche Zusammentreffen mit M. Baalman haben schließlich zur Gründung des Instituts für Prädiktive Sonobotanik.
Zur Zeit ist de Campo auch in einem interdisziplinären Forschungsprojekt am Institut für Elektronische Musik und Akustik (IEM) in Graz engagiert, das sich mit der Sonifikation von wissenschaftlichen Daten befasst.

Elio Bidinost

Keine Übersetzung verfügbar.

Hannes Hölzl

Obwohl er nicht direkt an der hier gezeigten Arbeit beteiligt ist, hat Hannes Hölzl eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Prädiktiven Sonobotanik gespielt.
Er wurde 1974 in Bolzano/Italien geboren, und arbeitet in verschiedenen Disziplinen, die sich alle um den zentralen Fokus "sounds in space" drehen: Von Programmierung zu Komposition, von Installation zu improvisierter Performance, von Ambient Listening zu unvorhersehbarer Klangsynthese und der Codierung seltsamen Verhaltens in semi-intelligenten klanglichen Entitäten.
Als Mitgründer des Instituts für Sonoaviatik (geleitet vom Schweizer sound artist extraordinaire Andres Bosshard) betreibt er 'cutting edge Sound Art/Research, unter anderem in so innovativen Gebieten wie der Dracosonik (die Erforschung der Klänge von fliegenden Objekten, insbesondere solche an langen Schnüren). Er war von Beginn an ein engagierter Sonobotaniker, und seine Erfahrung und Intuition hat wesentlich zur Entwicklung von früheren Inkarnationen der sonobotanischen Modelle beigetragen.

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